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Emotionaler Hunger: Warum Du isst, ohne wirklich Hunger zu haben

Essen wird in unserer Gesellschaft immer mehr zur Kompensation. Was die Hintergründe davon sind und was Du aktiv gegen den emotionalen Hunger tun kannst, liest Du hier!

Langeweile, Frust, Einsamkeit und Stress sind die häufigsten Motive für emotionalen Hunger. Wie Du emotionalen von wirklichem Hunger unterscheiden lernst und ihn in den Griff bekommst, erfährst Du hier.
Burger essen: emotionaler Hunger
Gönnst Du Dir auch manchmal Fast Food, obwohl du bestenfalls Appetit hast?

Warum isst Du eigentlich? Ist doch klar, denkst Du jetzt: Nahrungsaufnahme! Mein Körper braucht Energie, Nährstoffe – warum sonst? In Wirklichkeit essen wir aber aus den unterschiedlichsten Gründen und eine der häufigsten Ursachen ist emotionales Essen.

Du isst also nicht wegen physischem Hunger, sondern einfach, um Dich besser zu fühlen: aus Langeweile, Frust, Einsamkeit, Stress. Wie z.B. der große Becher Eiscreme, der bei Liebeskummer gelöffelt wird. Essen wird in unserer Gesellschaft immer mehr zu einer Art Kompensation. Es geht um tiefere Bedürfnisse. Bedürfnisse, die durch Essen nicht zu befriedigen sind.

Lebensmittel werden als Mittel benutzt, um mit schlechten Gefühlen umzugehen. Oft läuft das unbewusst ab. Wenn Du regelmäßig Essen gegen Stress oder schlechte Gefühle einsetzt, läufst Du Gefahr zuzunehmen.

Woran erkennst Du emotionalen Hunger?

Bei emotionalem Hunger handelst Du im Gegensatz zu physischem Hunger impulsiv ohne bewusst darüber nachzudenken z.B. wie wenn Du nachts im Halbschlaf zum Nutella Glas greifst. Es handelt sich bei emotionalem Essen um hartnäckige Gewohnheiten, die fast wie automatisch ablaufen und nichts mit Deinem körperlichen Energiebedarf zu tun haben. Es sind Muster, die sich wiederholen.

Du isst aus Langeweile, um Dich gut zu fühlen, um Dich sicher zu fühlen, um Dich zu belohnen oder einfach aus Gewohnheit (z.B. vor dem Fernseher). Wenn Du Dir nach einem stressigen Arbeitstag zu Hause den Bauch vollstopfst, um Dich zu entspannen, ohne dass physischer Hunger dahinter steckt, dann ist das emotionales Essen.

Was kannst Du tun, um nicht in diese Falle zu geraten?

Wichtig ist es sich selbst bewusst zu machen: Man kann “emotionalen Hunger” nicht mit Lebensmitteln stillen. Also nimm Dein Essverhalten für ein paar Wochen unter die Lupe. Identifiziere Situationen, in denen Du versuchst, schlechte Gefühle durch Essen zu kompensieren.

Jetzt überlege Dir alternative Verhaltensweisen, mit denen Du das gute Gefühl, das Du Dir wünschst, bekommen kannst. Beispiel: Du kommst normalerweise abends total gestresst von der Arbeit und ziehst Dir zur Beruhigung vor dem Fernseher eine Tafel Schokolade rein. Stattdessen könntest Du Dir auch ein heißes Bad mit Aromaöl einlassen und darin bei Kerzenschein entspannen.

Hier kennst Du Dich selbst am besten und weißt, was funktioniert. Der erste Schritt ist also, sich die Situationen bewusst zu machen, in denen Du aus emotionalen Gründen gegessen hättest, und im nächsten Schritt gewöhnst Du Dir alternative Verhaltensweisen an.

Wie unterscheiden sich physischer und emotionaler Hunger?

Physischer Hunger entsteht nach und nach, emotionaler Hunger dagegen tritt plötzlich auf. Physischen Hunger kannst Du außerdem länger aushalten, emotionaler Hunger will sofort gestillt werden.

Wenn Du physischen Hunger hast, brauchst Du Energie und es ist nicht so wichtig, was genau Du isst, um diese zu bekommen. Emotionalen Hunger hast Du dagegen auf etwas ganz Bestimmtes. Und noch einen Unterschied gibt es: Bei physischem Hunger bist Du nach dem Essen satt, bei emotionalem Essen nicht.

Also: lass Dich nicht täuschen! Mach Dir die Unterschiede bewusst. So kannst Du emotionalen Hunger besser als solchen enttarnen und gegensteuern.

Annas Erfolgsgeschichte

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Carolin Hobler

Carolin ist Groupfitness Expertin und Yogalehrerin. Ihre Texte drehen sich um Themen und Fragen, die ihr als Trainerin immer wieder begegnen.
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9 comments

  • Danke für diese Erkenntnis! Als ich die Email bekam, habe ich mich praktisch gerade beim emotionalen Hunger aus Langeweile ertappt und habe mir den Artikel durchgelesen. Ist echt super geschrieben und man erkennt sich selbst wieder! 😉 Also gerne weiter mit solchen Texten!!!

  • Top Artikel! Kommt wie gerufen! Erst heut Nachmittag hab ich genau diesen Hunger verspürt und erst Nutella geschaufelt, dann Chips und anschließend noch ein Eis genascht…und das, obwohl ich überhaupt keinen wirklichen Hunger hatte, sondern nur aus Frust vor der vielen Arbeit!

  • Genau so ist es. Leider ist es nicht leicht die Abwärtspirale zu durchbrechen. Denn nach dem Essen aus emotionalem Hunger fühlt man sich schlecht und hat ein schlechtes Gewissen, dass man dann mit noch mehr Essen beruhigen will, etc…
    Der Artikel ist auf den Punkt. Ich glaube viele Hunderte fühlen sich angesprochen, ein echtes Problem unserer modernen Gesellschaft. Danke dafür

  • Wie bei FK24, eMail Bestätigung kam, ich habe drüber geflogen und mir ist das Frustessen aus den Händen gefallen. War mir so nicht bewusst, trifft aber 100%.-

    Erster Schritt getan … bewusst geworden. Jetzt der zweite …. Alternativen finden und Gewohnheit ändern.

    Danke.

  • So ist es wohl. Nur ist es gerade in langanhaltende Stresssituationen (gerade bei externen Stressoren, auf die man selbst erstmal keinen Einfluss hat um sie abzustellen oder zu lindern) und bei Einsamkeit leichter gesagt als getan strikt vernünftig zu bleiben. Ich glaube den meisten Frustessern ist sehr wohl bewusst, dass ihr Verhalten alles nur schlimmer macht und extrem destruktiv ist. Aber wenn man unter permanentem Stress im Beruf und Familie leidet, fällt es extrem schwer auch in den wenigen Freizeit diszipliniert zu bleiben.

  • Der Ansatz des Artikels ist natürlich gut und richtig. Nur … wie geht es, nachdem man verstanden hat, weiter? – Wie sollen diese emotionalen Tiefstände ausgeglichen werden? Ein Aromabad und mal auf den Tisch hauen wird wohl nicht die Lösung sein. Ab hier wird’s erst interessant.

    • so sehe ich das auch … während einer EmotionalenEssAtacke ist das Gehirn ja quasi lahmgelegt … kaum den letzten Bissen runtergeschluckt schaltet es sich wieder ein und man fragt sich ob das jetzt wirklich sein musste :-/ … ich glaube persönlich es hilft nur vorbeugend „erfüllter“ zu Leben, das man gar nicht erst in emotionales Loch fällt … aber schwierig da erstmal rauszukommen

      gestern ne ganze Schachtel Tofifee gefuttert …. musste das sein … nö … vor allem nicht da ich ja eigentlich abnehmen möchte … bei mir es oft genau dieser Druck den ich mir selbst machen u.a.

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